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Für leidenschaftlichen Kampf belohnt
Corinne Schnyder holt zwei weitere Meistertitel
Corinne Schnyder hat an den Schweizer Gymnastik-Meisterschaften in Mendrisio ihre Einzeltitel Nummer 7 und 8 erkämpft – knapp drei Wochen nach einem Trainingsunfall.
Corinne Schnyder ist daran gewöhnt, dass in der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt nicht alles nach Plan läuft, Verletzungen oder Krankheiten den Trainingsalltag durcheinander bringen. Doch die 24-jährige Gymnastin vom Turnverein Mels hat es schon immer verstanden, auf die Zähne zu beissen, in den entscheidenden Momenten Kampfgeist, Leidenschaft und Nervenstärke in die Waagschale zu werfen – und so die Geschichte zu einem Happy End zu bringen.
Am 30. August war Corinne Schnyder im Training der Melser Bodenriege beim Flickflack unglücklich auf den Kopf gestürzt. Auf die SM im Vereinsturnen am zweiten September-Wochenende musste sie deshalb schweren Herzens verzichten. Erst am letzten Donnerstag fällte Schnyder den definitiven Entscheid, in Mendrisio zu den Titelverteidigungen in der Gymnastik mit und ohne Handgerät anzutreten. Die Qualifikation für den Final der besten vier schaffte sie in beiden Kategorien knapp: mit Handgerät als Vierte mit der Note 9,73, ohne Handgerät als geteilte Dritte (Punktgleichheit) mit der Note 9,77.
Hitchcock ohne Handgerät
Im Final mit Wertung nach Rangpunkten gelang Corinne Schnyder mit beiden Programmen eine Steigerung. Mit dem Ball setzte sie sich am Samstag zwei Rangpunkte vor der Westschweizerin Pamela Rausis durch. Tags darauf in der Hitchcock-Entscheidung ohne Handgerät siegte Schnyder mit der Minimaldifferenz von einem Rangpunkt vor der Tessinerin Natascia Minoggio. In der Vorrunde hatten die Top 4 lediglich 0,04 Punkte auseinander gelegen.
Für die Vilterserin sind es nicht nur aufgrund der speziellen Vorgeschichte zwei ganz besondere Goldmedaillen. „Die Konkurrenz war noch nie so stark wie heuer, das Niveau noch nie so hoch“, sagte Schnyder. Entsprechend gross war denn auch die Freude bei ihr und den beiden langjährigen Trainerinnen, Schwester Martina und Mutter Christa Schnyder. Das „Familienunternehmen“ erinnerte sich in der Stunde der jüngsten Erfolge zehn Jahre zurück, als Corinne im Alter von 14 Jahren im Test 4 ihren ersten von mittlerweile acht SM-Titeln als Gymnastin holte. Ein Jahrzehnt an der nationalen Spitze – auch das zeugt von grossem Durchhaltewillen.