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Erfolgreicher denn je

Bericht aus dem Sarganserländer vom 6. September 2022.

Gymnastik Vilters und der TV Mels haben an den Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen in Zug mit je zwei Titeln zu den herausragenden Vereinen gehört. Noch nie war das Sarganserland an diesem Anlass so erfolgreich.

Das Sarganserland hat seinem Ruf als Turnhochburg wieder einmal alle Ehre gemacht – und die Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen mitgeprägt. Es waren nur schon wegen des Drumherums denkwürdige Titelkämpfe. Das Eishockeystadion des EV Zug, seines Zeichens ebenfalls Schweizer Meister, brodelte phasenweise. Die steilen Tribünen waren gut gefüllt und die Emotionen gingen wohl auch aufgrund der Tatsache, dass die eigentlich jährlich stattfindenden SMV erstmals seit 2018 ausgetragen wurden, noch ein bisschen höher als sonst.

Der lange Unterbruch – im Jahr 2019 fand der Anlass wegen des Eidgenössischen Turnfests nicht statt, 2020 und 2021 wegen der Pandemie – war für die Vereine landauf, landab eine grosse Herausforderung. Zwangspausen im Trainings- und Wettkampfbetrieb führten da und dort zu Motivationsproblemen und Abgängen. Wie immer in solchen Fällen gibt es Krisenverlierer und Krisengewinner. Die Sarganserländer Vereine haben in Zug mit Nachdruck bewiesen, dass sie gestärkt aus dieser Zeit hervorgegangen sind. Allen voran die Doppelmeister Gymnastik Vilters und TV Mels, die am Sonntagabend in Mels gemeinsam feierlich empfangen wurden und auch für die Gymnaestrada 2023 in Amsterdam gemeinsame Sache machen.

Der Turnverein Mels konnte erstmals seit 2015 das Double, also die Titel an «seinen» Geräten Boden und Barren, erringen. Die Barrenriege hatte sich seither stets mit Ehrenplätzen begnügen müssen, 2018 in Burgdorf verpasste sie mit Rang 4 sogar den Sprung auf das Podest. Nun setzten sich die 18 Turner unter der Leitung von Benjamin Müller und André Marthy mit der sehr hohen Finalnote von 9,88 vor Rickenbach (9,79) und Oberbuchsiten (9,70) durch. Gerade für das Leiterduo war der Sieg eine riesige Genugtuung, hatte es doch in seiner bereits fünften Saison an der Spitze der Barrenriege erst zum zweiten Mal die Gelegenheit, zu Schweizer Meisterschaften anzutreten.

Am Boden gelang dem TV Mels der dritte SMV-Titelgewinn in Serie. Auch die Bodenriege erhielt im Final 9,88 Punkte. Die starken Aargauer Gegner belegten die Ehrenplätze, wobei der TV Lenzburg (9,78) den STV Wettingen (9,75) knapp in die Schranken wies. Das Melser Leitertrio Silvan Kalberer, Robin Ackermann und Sarah Eberhard, das sich nach dem Eidgenössischen 2019 neu formiert hatte, durfte damit an der Siegerehrung schon bei der ersten Gelegenheit die oberste Stufe des Podests stürmen.

Dass die SMV zuletzt dreimal ausgefallen waren, hatte zur Folge, dass weit überdurchschnittlich viele Turnerinnen und Turner erstmals mit von der Partie waren – und somit am Sonntagabend in den Genuss eines Rituals kamen: Neulinge werden nach der Rückkehr nach Mels jeweils im Dorfbrunnen getauft (nachdem da tags zuvor noch das von der Alp heimkehrende Vieh den Durst gestillt hat). Nicht um ein Brunnenbad herum kam auch der frühere Bodenriegenleiter Roger Marti (38), für den die letzte persönliche SMV-Teilnahme nicht besser hätte verlaufen können.

Der TV Mels ist nunmehr 39-facher Schweizer Meister im Vereinsturnen, 24 Titel gehen auf das Konto der Bodenriege, 15 auf jenes der Barrenriege. Und mit Benjamin Müller und Silvan Kalberer waren erstmals Söhne früherer Riegenleiter (Thomas Müller und Benno Kalberer) in der gleichen Rolle erfolgreich – ein weiterer Beleg dafür, wie es bis jetzt gelingt, eine Erfolgsgeschichte über Generationen weiterzuschreiben.

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