Nach dem Rücktritt von Marco Adank ist das Präsidentenamt im TV Mels vakant. An der…
Melser Elvis – „King of Barrä“
Einmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze – die Melser Turnvereine krönten die Saison 2003 am Wochenende mit einer Medaillenflut. Die Barrenriege eroberte erstmals seit drei Jahren den nationalen Meistertitel.
Schweizer Meisterschaften LMM und Vereinsturnen
Mit dem Triumph in Lyss machten die Barrenturner des Turnverein Mels eine Schmach vergessen, die sie in ihrem Stolz verletzt hatte. Vor Jahresfrist in Zuchwil hatte sich das Team des Leiterduos Michael Mathis und André Riesen trotz starker Leistung nicht für den Final qualifizieren können. Das Kampfgericht schien die Melser nicht dabei haben zu wollen. Als Trotzreaktion setzten die Verantwortlichen alles auf Elvis Presley. Im Elvis-Look und zu Elvis-Sound wurde im Berner Seeland zum neuen Höhepunkt angesetzt.
Schon in der Vorrunde überragend, hielten die 22 Turner dem Druck im Final stand und setzten sich trotz kleinen Fehlern mit 9,72 Punkten vor Titelverteidiger Rickenbach (9,49) und Buchthalen
(9,24) durch. Drei Jahre hatten die Melser auf ihren neunten Barren-Titel warten müssen – entsprechend ausgelassen wurde gefeiert. In der Vorbereitung hatte wenig auf einen Exploit
hingedeutet; Fehler waren die Regel, welche die Ausnahme bestätigten.
Zwei Hundertstel fehlten
Der Erfolg am Barren tröstete über die knappe Niederlage der Bodenriege hinweg. Zwei Hundertstel fehlten zum sechsten SM-Gold in Serie. Wettingen gewann erstmals seit 1997, weil es im Final im Gegensatz zu den Melsern ohne groben Schnitzer blieb. Die Hoffnungen der Truppe von Mario Tinner, Rico Von Rotz und Melanie Good erhielten schon in den ersten Sekunden einen argen Dämpfer, als ein Akrobatikteil missglückte. Der Wettkampf am Boden war hochstehend und ausgeglichen wie selten zuvor. Lenzburg bestätigte sich in der Rolle als dritte Kraft und holte Bronze.
Der Damenturnverein Mels hatte den Fokus in der Vorbereitung auf den Schulstufenbarren gerichtet und die zweite Disziplin Gerätekombination etwas vernachlässigt. Die Massnahme machte sich bezahlt. Obwohl von den ursprünglich 19 Turnerinnen nur zwölf übrig geblieben waren, gewann der DTV die Silbermedaille hinter Titelverteidiger Oberrüti. Chiasso, das in der Vorrunde mit 9,19 die gleiche Note erreicht hatte, hielten die Melserinnen dank einer Leistungssteigerung (9,32 im Final) locker auf Distanz.
Zwei freudige Ãberraschungen
Ohne Ambitionen gestartet und SM-Bronze bei den Junioren sowie der Weiblichen Jugend A gewonnen: Die Bilanz der Melser Leichtathleten am Final im Mannschaftsmehrkampf in Arbon sorgte bei den Leitern Urs Bruggmann und Markus Kalberer für stahlende Gesichter. In beiden Kategorien verdankten die Melser den Medaillengewinn einem fulminanten Schlussspurt. Im 1000-m-Lauf verbesserten sich die Teams vom 7. respektive 5. Zwischenrang auf den 3. Schlussrang.
Bei den Männern, wo die Leistungsdichte auch in diesem Jahr sehr gross war, wurden die Erwartungen dank Rang 7 ebenfalls übertroffen
– zumal man in der Vorrunde weniger Punkte gesammelt hatte als alle anderen Finalteilnehmer. Gut in Szene zu setzen vermochte sich Beat Meier, dem eine persönliche Bestleistung gelang.
In der Weiblichen Jugend B wären die Titelchancen nach der Vorrunde (1. Rang) am grössten gewesen. Doch Verletzungspech verhinderte ein wunschgemässes Abschneiden.